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Distriktkonferenz im Distrikt 1841 – Rotary macht Spaß

Der scheidende Governor des Distrikts 1841, Alexander Bunk, wollte vor allem deutlich machen: Rotary ist aktiv, lebendig, effektiv – und macht auch noch Spaß. Die Distriktkonferenz fasste das rotarische Jahr in diesem Sinn zusammen.

20.06.2020

“I need a revolution” – Reggae-Töne zum Beginn der DisKo führten ganz relaxt an das Thema Polio heran. Bilder von Erkrankten erinnerten die etwa 110 Teilnehmer dennoch eindringlich, das Thema End Polio Now nicht zu vergessen. Und so waren alle gleich intensiv dabei – bei der Online-Distriktkonferenz, die Governor Alexander Bunk (RC Schrobenhausen-Aichach) aus dem heimischen Arbeitszimmer eröffnete.

Er konnte zudem 20 neue Mitglieder und einen kleinen Zuwachs der weiblichen Rotarier sowie eine deutlich gewachsene Zahl jüngerer Mitglieder konstatieren und stellte Ulrich Heucken (RC Bavaria International) als DGN 2022/23 vor. Zudem wurden in 2019/20 zwei Rotaract Clubs in D1841 gegründet und ein Satelliten Club ins Leben gerufen. 

Der amtierende Governor berichtete von seinen Clubbesuchen, die er – analog – bereits bis Weihnachten absolvieren konnte. Häufig gelang ihm auch ein zweiter (Online-)Besuch, teils mit 100 Prozent Präsenz in den Clubs – sogar aus Autos heraus. Insofern lernte er viele Rotarier des Distrikts kennen und lobte in diesem Zusammenhang besonderes Engagement. Die Rotaracter besuchte er bereits ausschließlich online – schon, weil die Rotaracter sich häufig auch in Nicht-Krisenzeiten im Netz begegneten.

Eine Tasse Espresso bitte!

Als großen Erfolg präsentierte der Distrikt die Aktion “Espresso zugunsten Polio”. Allein 54.600 Euro wurden von 41 Clubs und zwei Einzelpersonen gespendet – Spenden einzelner Clubs umfassten zum Teil fast 8.000 Euro. Mit der Aufstockung der Gates-Stiftung kamen so fast 164.000 Euro zusammen, um das Anti-Polio-Programm zu unterstützen.

Ein Rückblick beleuchtete auch die Arbeit der vier Länderausschüsse – mit Pakistan, Italien, Spanien und den Philippinen -, bei denen der Distrikt den Hut aufhat. Überall wurden neue Projekte angeschoben, im Fokus stand jedoch die Zusammenarbeit in der Corona-Krise mit den Rotariern in Norditalien. In diesem Zusammenhang formulierte Governor Bunk noch einmal den Dank an alle Rotarier, Initiativgruppen und Clubs für ihr Engagement in Corona-Zeiten.

Der Jugenddienst berichtete von einem äußerst turbulenten Jahr. Unterstützt wurden 27 Short Term Teilnehmer, 17 Inbounds und 16 Outbounds. 60 Prozent der Langzeit-Austausche wurden aufgrund der aktuellen Situation abgebrochen. Derzeit befinden sich noch fünf Inbounds in Deutschland, zwei Outbounds konnten noch nicht nach Deutschland zurückkehren. Der Ausblick ist derzeit noch nicht völlig klar, doch die Rotarier in D1841 wollen weiter Jugendaustausche organisieren und unterstützen. Die Anmeldefrist wurde verlängert bis Ende des Jahres. Wie anders die Situation für Austauschschüler und -studenten war, machte in der Folge Antonia Rothfelder – ehemalige Outbound und vor kurzem noch NGSE-Teilnehmerin in den USA – deutlich.

Rotaracter, Finanzen, Gemeindienst

Ein kurzer Einblick der Rotaracter erinnerte noch einmal an die Aktion “One Milllion Trees”, die auch im kommenden rotarischen Jahr eine Rolle spielen soll. Ein Ausblick auf die nächste RAC-Distriktkonferenz und die Deutschlandkonferenz 2021 machten Lust, sich mit der jungen Generation im kommenden Jahr in Starnberg beziehungsweise im Netz zu treffen.

Der Jahresbericht Finanzen zeigte, dass allein für Every Rotarian Every Year 81 Euro pro Kopf bilanziert wurden. Berichterstatter Albert Gilg (PDG, RC Schwabmünchen, DRFC) wies darauf hin, dass die Global Grants bisher nicht voll ausgeschöpft konnten – auch Last Minute Anträge wären noch möglich. Er berichtete außerdem von zwölf District Grants, zum Beispiel von einem Projekt in Kenia, wo der RC Tutzing mit Partnern eine Mutter-Kind-Abteilung für 277.000 Dollar initiierte und umsetzte. Weitere Grants – zum Beispiel vom RC Weilheim zugunsten von Menschen in Mailand – wurden bereits zur Bekämpfung der Covid-19-Krise genutzt. Weitere Projekte zeichneten ein buntes Bild engagierter Clubs, die derzeit noch weitere sechs Programme in der Pipeline für 2020/21 haben.

Schwerpunkte Nepal und Afrika

Auch der Gemeindienst bilanzierte 412 Projekte – etwa acht Projekte pro Club. Davon wurden drei Viertel lokal und etwa ein Viertel international umgesetzt. Von letzteren bezogen sich allein 18 Projekte auf Nepal. Die meisten Fördermittel landeten jedoch in Afrika – zum großen Teil für Krankheitsvorsorge, Wasser und Hygiene sowie Elementarbildung. Lokale Projekte fördern indes vor allem Jugendarbeit und Soziales.

Der Rückblick in Sachen Jugendarbeit offenbarte die erfolgreiche Umsetzung des Projekt RediKids (ein Projekt zur digitalen Integration von traumatisierten Flüchtlingskindern) und des Distrikt-Libanon-Projekts, mit dem eine Berufsschule unterstützt wird. Auch das Rotary Hilfswerk in D1841 ist aktiver denn je: Das Engagement für PAUL, RYLA und die jährlichen Stipendien läuft weiter. Zudem steht ein Sprachkurs für die Inbounds im Fokus.

Dazu mehr Social Media und Indien-Hilfe

Im kommenden rotarischen Jahr soll neben der Jugendarbeit auch in die Social Media Präsenz des Distrikts investiert werden, ebenso steht der Rücklagenaufbau im Fokus, um künftig besser für schwierige Situationen gerüstet zu sein.

Die rührigen D1841er verkündeten sogar im Pausen-Blog Erfolge: Für ein Projekt des Länderausschusses Pakistan waren in den vergangenen Tagen 11.000 Euro eingegangen – für Food Bags für arbeitslose Tagelöhner. Diese sollen den armen Menschen in der Krise über die Zeit helfen.

Der incoming RI-Präsident Holger Knaack (RC Herzogtum Lauenburg-Mölln) warb in einem kleinen Video um weiteres Engagement für Polio und soziale Projekte sowie um die stetige Verjüngung der Clubs. Dem Erfolg der Projekte aus D1841 zollte er großen Respekt. Da er aber kurz darauf in der International Convention (ab 15 Uhr) gefordert war, entschuldigten die Rotarier in D1841 einen Live-Auftritt.

Im Festvortrag stellte Wolfgang Hermann, Präsident emeritus der Technischen Universität München (TUM) und Rotarier im RC München-Schwabing, Überlegungen zur deutschen Bildungspolitik im internationalen Wettbewerb vor. Er postulierte, dass eine stetige Weiterentwicklung auf allen Gebieten alternativlos sei, wie zum Beispiel auch auf dem Feld der Bionik oder in Sachen Impfstoff-Forschung. Er wünschte sich neben einem neuen Hochschulgesetz, das neue Prinzipien festschreiben und die proaktive Rekrutierung von Lehrkräften möglich machen solle, auch mehr Mut in der Politik, Großprojekte umzusetzen.

Finale mit Ausblick und Staffelstabübergabe

Einer kleinen Convention-Vorschau auf Taipei – verbunden mit der Hoffnung, dass es wieder ein klassische Convention werden möge – folgte die virtuelle Staffelstabübergabe. Die neue Governorin Renate Dendorfer-Ditges ließ in ihrer Vorstellung anklingen: “Wir werden es gemeinsam rocken!” In den letzten Wochen sprach sie bereits mit den Chairs der Fachbereiche und will viele Ideen umsetzen, darunter die Zusammenarbeit mit Rotaract vertiefen und eine gemeinsame Distriktkoferenz veranstalten, Künstler in der Krise unterstützen, die Distrikt-Akademie ausbauen, mehr Social-Media-Aktivitäten initiieren und ein Global-Grant-Friedensprojekt anstoßen, das Frauen in der Ukraine ein Konflikttraining ermöglicht und unter der Schirmherrschaft von Holger Knaack steht.

Als Motto hat sich die neue Governorin gesetzt: Vertrauen geben, Rotary leben, Verbindungen schaffen.